Daten gewinnen immer weiter an Bedeutung. Sie sind heute gleichzeitig wertvolle Ressource sowie finales Produkt und bilden in Zeiten von Künstlicher Intelligenz die Basis für viele datengetriebene Geschäftsmodelle. Tirols Institutionen und Unternehmen verfügen über enorme Datenmengen, doch tatsächlich genutzt werden diese zu wenig. Der datahub.tirol schafft aktuell einen virtuellen Marktplatz, auf dem die Beteiligten ihre Daten tauschen können.
Vor allem im Bereich der Datenverarbeitung liegt in Österreich noch viel ungenutztes Potenzial. Tausende von Daten werden täglich gesammelt, jedoch nur ein Bruchteil davon systematisch und professionell aufbereitet, sodass die Daten in Summe zwar erhoben werden, aber noch zu wenig nutzbringend sind bzw. noch nicht weiterverwendet werden können. Der datahub.tirol soll den sektorübergreifenden Austausch sowie die systematische Nutzung von Daten am Standort ermöglichen. Zudem wird damit die Entwicklung wertebasierter Geschäftsmodelle gefördert und eine faire, sichere und praktische Infrastruktur für den souveränen Datenaustausch geboten – Datensouveränität, Interoperabilität und Sicherheit für alle Marktteilnehmer:innen werden somit gewährleistet. Die wertebasierte Entwicklung am Standort wird dann unter anderem durch die Anwendung der ISO/IEC/IEEE 24748-7000:2022 für Value Based Engineering unterstützt.
Der datahub.tirol nimmt eine Vorreiterrolle in Österreich und der EU ein und ebnet den Weg für ähnliche Projekte in anderen Bundesländern. Vorgestellt wurde dieser 2022 in Alpbach beim Industriefrühstück und Technologiebrunch der Standortagentur Tirol von Staatssekretär Florian Tursky und dem damaligen Wirtschaftslandesrat und heutigen Landeshauptmann Anton Mattle. Die Realisierung liegt bei der Standortagentur Tirol.
Europas erster regionaler Datenmarktplatz entsteht
Der datahub.tirol ist ein Leitprojekt aus der Landesinitiative digital.tirol und ist Teil der Tiroler Wirtschafts- und Innovationstrategie (Strategiefeld „Digitalisierung“ und Maßnahmen „Infrastruktur & Verwaltung“ und „Digitale Kompetenzen & IKT-Forschung“). Der Ausbau von Infrastruktur für die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie von Datennutzung bzw. -verwendung ist für den Standort Tirol entscheidend, um regional souverän und unabhängig zu bleiben und ebenso wettbewerbsfähig. Besonders Klein- und Mittelbetriebe müssen sich ihrer Geschäftsmodelle und Datenstrukturen sicher sein, um auch zukünftig zu bestehen.
Als Ecosystembuilder sowie Initiator für einen regionalen branchenunabhängigen Marktplatz für Anbieter:innen und Nutzer:innen von Daten unterstützt der datahub.tirol dabei, Datensätze für individuelle und kreative Projektlösungen regional und (inter-)national nutzbar, verknüpfbar und zugänglich zu machen. Er ist ein virtueller Raum zum Handel von Daten und zur Entwicklung neuer Business-Ideen und richtet sich an die öffentliche Infrastruktur (Regionen und Gemeinden) sowie an Unternehmen und andere Organisationen, die bereits mit Daten arbeiten oder Daten benötigen.
Eingebunden ist der datahub.tirol in die Data Intelligence Offensive (DIO) in Österreich und dadurch international in die International Data Space Association (IDSA). Zusätzlich ist die Standortagentur Tirol Teil des GAIA X Advisory Board, welches auch eine europäische Initiative im Bereich Datenaustausch darstellt und kompatibel mit den internationalen Bestrebungen der IDSA ist. Damit werden der internationale Konnex und die Standardisierung im technischen wie organisatorischen Sinne sichergestellt.
Erst Data Spaces, dann Use-Cases
2023 ging es darum, erste Data Spaces für den datahub.tirol zu kreieren und Daten für diese bereitzustellen. Dies geschah in den drei Domänen Energie, Mobilität und Tourismus. Nun werden gezielt (über-)regionale und nationale Use-Cases entwickelt, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Tirol absichern sollen. Diese dienen dazu, dass Firmen mithilfe der Daten Geschäftsmodelle entwickeln oder verbessern können.
Zusätzlich wird im Jahr 2024 an Business Services und einer Datenakademie für den Standort Tirol gearbeitet. In diesem Zusammenhang wird darauf fokussiert, die Awareness und das Wissen zu Daten und Künstlicher Intelligenz zu stärken.